80 Route 7.TANJORE. Von Tuticorinaussandte.
Um
1670
wurde
es
Hauptort
eines
kleinen
Mahratten-
Staates,
der
das
Delta
des
Cauvery
umfaßte,
und
blieb
bis
1855
Reservat
des
Râjâ
an
England
übergegangen
war.
Die
Stadt
ist
sehr
ausgedehnt.
Im
nördl.
Teile
wohnen
die
Brahmanen
Die
Sehenswürdigkeiten
liegen
im
Fort,
das
aus
dem
Großen
und
dem
einen
Teil
desselben
bildenden
Kleinen
Fort
besteht,
mit
male-
rischen
verfallenen
Befestigungen.
Im
Kleinen
Fort
(vgl.
die
Skizze
S.
75)
der
dem
Schiwa
geweihte
*Brihadîswaraswâmi-Tempel,
der
sich
durch
seine
einheitliche
Anlage
vor
fast
allen
Dravidatempeln
auszeichnet.
Nach
den
In-
schriften
geht
die
Gründung
auf
den
S.
79
gen.
Râjarâja
I.
zurück,
doch
ist
der
jetzige
Bau
aus
späterer
Zeit.
Den
Eingang
(Pl.
1)
bildet
ein
27m
hohes
Gopuram;
in
den
Nischen
r.
und
l.
Statuen
des
auf
einem
Pfau
reitenden
Kriegsgottes
Subrâhmanya
und
des
elefanten-
köpfigen
Gottes
Ganescha
(S.
LIX).
Ein
Gang
und
ein
zweites
kleines
Gopuram
führen
in
den
inneren
Hof,
244m
lang,
126m
breit.
Vorn
unter
einer
reich
skulpierten
Säulenhalle
ein
4m
hoher,
5m
langer
Nandin-Bulle
(Pl.
2)
aus
schwarzem
Granit,
das
Symbol
Schivas.
Die
Arkaden
der
W.-
und
N.-Seite
des
Hofes
enthalten
108
Nischen
mit
granitenen
Lingams.
Das
für
Nichthindus
mâna
(Pl.
3;
vgl.
S.
75),
in
der
Mitte
des
Hofs,
erhebt
sich
in
zwei
Stockwerken,
über
denen
eine
60m
hohe,
reich
gegliederte
*Turm-
pyramide
aufragt,
gekrönt
von
einem
kuppelförmigen,
auf
8000
kg
Gewicht
geschätzten
Monolith,
der
auf
einer
meilenlangen
schiefen
Ebene
hinaufgeschafft
worden
sein
soll.
Ausgezeichnet
durch
Fein-
heit
der
Wandgliederung
und
des
Skulpturenschmuckes
ist,
in
der
NW.-Ecke
des
Hofes,
der
etwas
jüngere
zierliche
*Subrâhmanya-
Tempel
(Pl.
4).
In
dem
übertünchten
Innern
werden
die
Flitter-
Idole
für
die
Umzüge
aufbewahrt.
Die
NW.-Ecke
des
Forts
nimmt
der
ummauerte
h.
Sivagangai-
Teich
ein.
An
ihm
nordöstl.
die
Schwartz-Kirche
(Pl.
5),
benannt
nach
dem
aus
der
Neumark
stammenden
evang.
Friedr.
Schwartz,
der
1778-98
hier
wirkte
und
durch
Fürsprache
bei
den
Engländern
Thron
gerettet
haben
soll.
Ein
Marmorrelief
von
Flaxman
zeigt
den
dankbaren
Fürsten
ligen
Wandel
die
Inschrift
dem
der
Apostel
vergleicht.
Besucht
wird
auch
der
Palast
der
Prinzessinnen
errichteter
weitläufiger
Komplex
von
Höfen,
Häusern
und
Türmen
in
sarazenischem
des
1855
verst.
Râjâ
Beachtenswert
darin:
die
beiden
Festhallen
Marâthâ
Hall
und
Naik
Hall
(Standbild
Sarabhojî’s
von
dem
engl.
Waffenhalle,
mit
einigen
schönen
Gewehren;
die
22000
Bände
umfassende
Bibliothek,
mit
berühmten
Sanskrithandschriften
(Nr.
1
des
Katalogs
eine
mit
peinlicher
Sorgfalt
ausgemalte
Handschrift
des
Rigveda
von
1838).